Briggs Cunninghams E-Type Lightweigt No 14 - (Copyright Bonhams)

Große Statur, dunkle lockige Haare, wer kennt ihn nicht den Segler, Konstrukteur und Rennfahrer Briggs Swift Cunningham. Er ist nicht mehr weg zu denken aus der Renngeschichte der vergangenen Jahre, er und seine weißen Rennwagen mit den breiten blauen Doppelstreifen. Anfangs fuhr er eigene Konstruktionen, später waren es dann bekannte Marken wie Chevrolet, Maserati, Porsche oder Jaguar. Der letzt Genannte, ein Jaguar Lightweight mit der Startnummer 14, steht nun am 19. September bei Bonhams auf der Quail Auktion zur Versteigerung. Er war der 7. von ingesamt 12 produzierten E-Type Competition Lightweight mit Aluminium Karosserie und Aluminium Hardtop, der in Coventry gebaut wurde. Die angestrebte Zahl von 18 Lightweight wurde nie erreicht.
Anfang der 60iger zählte der neue Jaguar E-Type zu den top Sportwagen auf den Strassen der Welt, aber was nützt es, wenn man sich mit diesem Wagen auf den Rennstrecken noch nicht bewiesen hat. Einer der es ändern konnte war der Amerikaner Cunningham, der schon mit dem D-Type und später mit dem Prototypen E2A Rennen fuhr. 1962 erlangten dann Briggs Cunningham und Roy Salvadori auf einem E-Type den 4. Platz im 24 Stunden Rennen von Le Mans. Das führte dazu das Cunningham mit drei Jaguar E-Type Lightweight 1963 ein weiteres mal antrat. Die Nummer 14 (Serien Nr. 850664) fiel früh mit Getriebeschaden aus. Die Nummer 16 (Serien Nr. 850665) kollidierte nach 6 Stunden mit dem Renault Alpine von Christian „Bino“ Heins, der dabei ums Leben kam, während Roy Salvadori schwer verletzt wurde. Die Nummer 15 (Serien Nr. 850659) küsste am Sonntag morgen mit 265 km/h, nach einem Defekt der Bremsen hinter der "Mulsanne" die Strohballen, wurde mit Teilen der Nummer 14 wieder instand gesetzt und kam mit Briggs Cunningham und Bob Grossman am Steuer als 9. von insgesamt 12 verbliebenen Fahrzeugen durch das Ziel - WAU.
Nach Le Mans kam der Wagen nach Amerika und fuhr im September 1963 für Cunningham das Road of America 500 sowie das Bridgehampton 500, bei denen er jeweils den 11 und 4 Platz belegte. Nach der Auflösung des Cunningham Rennstalls 1963 fand er einen Platz im Cunningham Museum in Costa Mesa. Nachdem ihn der Jaguar Enthusiast Robert Lane besaß, fand er 1973 den Weg zurück nach England, als ihn Sir Anthony Bamford für seine Sammlung ankaufte. In England nahm er unter verschiedenen Besitzern an zahlreichen Klassik Rennen teil, inklusive einem Unfall in Silverstone. In den 1980ern erfuhr er mehrere Restaurationen und Umbauten unter anderem von Lynx Engineering. Letztendlich muss es sich gelohnt haben, denn 1994 lies er beim Coys Festival GT Rennen alle anderen Jaguare hinter sich. Nach dem er immer wieder auf verschiedenen großen Veranstaltungen, wie dem Goodwood Revival of Speed, auftauchte, verließ er 2003 den Kontinent erneut und ging zurück nach Kalifornien. Er fand dort für kurze Zeit einem Platz in der Don Williams' Blackhawk Collection, aus der er nach kurzer Zeit an einen, aus Hongkong stammenden, Sammler verkauft wurde.